Gelungene „Hybrid-Veranstaltung“ zur Beteiligung der Bürgerschaft

Jülich. Mit einer außergewöhnlichen Maßnahme wurde der Auftakt der vertiefenden Bürgerbeteiligung zur Maßnahme „Marktplatz“ im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes Innenstadt realisiert. Da die Beteiligungsaktion pandemiebedingt nicht auf dem Marktplatz stattfinden konnte, wurde kurzerhand umgeplant und eine „Hybrid-Veranstaltung“ – eine Mischung aus Präsenz- und Onlinebeteiligung der Bürgerschaft – aufgelegt.

Bürgermeister Fuchs zeigte sich nach anderthalb Stunden Diskussion begeistert von der Veranstaltung, „die von Konstruktivität und respektvollem Umgang geprägt war. Ich wünsche mir, dass wir weiter so miteinander umgehen“, so Fuchs, der hoffnungsfroh darauf einstimmte, „dass wir jetzt den Marktplatz von morgen entstehen lassen werden!“

In die Kultur-Muschel des Brückenkopf-Parks waren 20 – zuvor per Losverfahren ermittelte – Interessierte geladen, die einen bunten Querschnitt der Jülicher Bürgerschaft repräsentierten. Auf dem Podium standen Bürgermeister Axel Fuchs, Bernd Niedermeier von der Planungsgruppe MWM und Martin Schulz als Technischer Beigeordneter Rede und Antwort – sowohl den vor Ort Anwesenden als auch den rund 200 online zugeschalteten Bürgerinnen und Bürgern, die sich in den Kommentarspalten der Live-Streams auf den Seiten der sozialen Netzwerke Facebook und Youtube rege einbrachten und deren Fragen Stadtplanerin Petra Dören-Delahaye an das Podium weiterleitete.

„Dieses Veranstaltungsformat war für uns technisch etwas völlig neues, wir sind aber sehr froh diese Möglichkeit für den wichtigen Baustein „Marktplatz“ im Beteiligungsprozess Innenstadt Jülich gefunden zu haben. Damit konnte die, mit der Auftaktveranstaltung im PZ im April 2019 gestartete Kette an Beteiligungsangeboten fortgesetzt und gewährleistet werden, dass jede und jeder sich in den Planungsprozess einbringen kann und so dem Stadtrat bestmögliche Entscheidungsgrundlagen zur Verfügung gestellt werden können,“ so Bernd Niedermeier.

Zahlreiche Fragen der Teilnehmer – ob vor Ort oder an den Bildschirmen – rund um die Gestaltung des Marktplatzes bezogen sich auf die Bäume – sowohl die Zukunft der derzeit bestehenden Bäume als auch die Anordnung der neuen. Ob Fontänenfeld, Statue, Parkplätze, Spielangebote, Beleuchtung, Bühne, Bänke und der barrierefreie Zugang – zahlreiche Vorschläge wurden besprochen und aufgenommen und stehen nun für weiteren Beratungen zur Verfügung. Die Veranstaltung gab auch den Startschuss für die Online-Beteiligung mit einer interaktiven Karte. Ab sofort und noch bis zum 8. Juni werden unter www.zukunftsstadt-juelich.de weiter Meinungen und Ideen gesammelt, welche so auch virtuell diskutiert werden können. Auch per Telefon unter 02461-63419/-291, per Email unter buergerbeteiligung@juelich.de oder per Briefpost an Stadt Jülich, Große Rurstr. 17 in 52428 Jülich können Anregungen übermittelt werden.

„Wir freuen uns auf viele weitere Impulse, die natürlich ausgewertet, geprüft und in den weiteren Planungsprozess einfließen werden.“, so Bernd Niedermeier. Er hofft, nach Abschluss der Planungsphase Ende 2021 mit den Ausschreibungen beginnen zu können, so dass ein Baubeginn 2022 sowie eine Fertigstellung zum Frühjahr 2023 möglich sind.

Die Favorisierung der Planungsvariante V durch Stadtrat und Lenkungsgruppe wurde im Laufe der Veranstaltung für viele Zuhörer deutlich nachvollziehbar, vor allem aufgrund der Tatsache, „dass diese Variante die Chance bietet, möglichst viele Formate zu realisieren“, so Martin Schulz. Im Gespräch mit dem Auditorium stellte sich heraus, dass sich die Anliegen vieler Beteiligter, die Historie und den alten Charme der Stadt nicht zu vernachlässigen, mit dem Bestreben der Planer, Aufenthaltsqualität zu schaffen und die Besonderheiten zu betonen, nicht widersprechen. Allen gemeinsam ist der Wunsch, in Zukunft einen Markt zu haben, der mit seiner Wohlfühlatmosphäre zum Verweilen einlädt.

„In ein paar Jahrzehnten ist das, was wir jetzt alle gemeinsam planen, auch schon wieder alters Flair“, so Bürgermeister Fuchs. „Man muss auch mal den Mut haben, etwas Neues zu machen. Es wird aber immer ein Platz bleiben, der besonders ist! Nicht jeder Wunsch kann zu 100 Prozent erfüllt werden, aber eine Realisierung in Teilen ist ja auch ein Erfolg. Toll, dass Sie mitgemacht haben, wir freuen uns auf den weiteren Prozess. Wir werden einen ganz, ganz tollen Markt bekommen!“, verabschiedete Bürgermeister Fuchs die Anwesenden vor Ort und die online zugeschalteten Bürgerinnen und Bürgern in der Hoffnung, die weiteren Beteiligungsmöglichkeiten unter weniger einschränkenden Bedingungen umsetzen zu können.