Jülich. Öffentlichkeitsbeteiligung wird im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes großgeschrieben. Nach der abschließenden intensiven Beteiligung zum Entwurf für den neuen Marktplatz stand die vorbereitende Beteiligung für – die zweite große Baumaßnahme des InHK – den Schlossplatz auf dem Programm. Die im Juni und Juli zahlreich eingegangenen Anregungen aus der Bürgerschaft fließen in den Vorplanungsstand zur Förderantragstellung Ende September bei der Bezirksregierung ein.

Fast vier Wochen hatten die Jülicherinnen und Jülicher im Juni und Juli Zeit ihre Anregungen und Ideen zur Neugestaltung des Schlossplatzes im Herzen der Stadt einzureichen. Nach der Maßnahme am Markplatz, ist der Schlossplatz die zweite Maßnahme des Integrierten Handlungskonzeptes, dessen Umsetzung ab 2023 erfolgen soll. Beginnend mit der Online-Beteiligung und einer Plakatausstellung mit Rückmeldemöglichkeit, trugen die Ergebnisse dazu bei den für September 2021 fälligen Förderantrag zur Neugestaltung des Schlossplatzes bei der Bezirksregierung vorzubereiten. Zeitgleich mit der finalen Version des Marktplatzes wird die Vorplanung zum Schlossplatz am 19.08. im Ausschuss des KDSW und am 30.08. im Rat behandelt.

Im Rahmen der Online-Beteiligung zum Schlossplatz wurde im Beteiligungszeitraum die Webseite 549 Mal von 427 unterschiedlichen Besucher*innen aufgerufen und 52, teilweise sehr ausführliche, Beiträge eingereicht. Diese wurden 1.377 Mal mit „finde ich auch“ oder „finde ich nicht“ bewertet. 14 der 52 Beiträge wurden jedoch von der Planungsgruppe MWM vor Beginn der Beteiligung als Planerläuterungen erstellt und zur Diskussion bereits auf der Karte verortet. Diese Beiträge stammen zum Teil aus der Bürgerbeteiligung zum Auftakt des Integrierten Handlungskonzeptes in 2019 und wurden nun wieder aufgegriffen. Des Weiteren wurden 46 Kommentare zu den Beiträgen bzw. Ideen insgesamt 627 Mal mit „finde ich auch“ oder „finde ich nicht“ bewertet. Die Altersstruktur der Beteiligung zeigte sich dieses Mal sehr durchmischt, so waren 44 % der Beiträge aus der Personengruppe zwischen 10 und 39 Jahre, man könnte also annehmen, dass die Interessen der Jugendlichen, Studenten/Auszubildenden und jungen Familien an dieser Stelle verstärkt widergespiegelt werden.

Sas Anlegen von Sitzstufen als Sitzgelegenheit auf der Nord-/Westseite des Schlossplatzes am Eingang zur Zitadelle wurde hingegen sehr positiv angenommen. Die Beteiligung hat gezeigt, dass die Bürger*innen sich mehr und auch unterschiedliche Sitzmöglichkeiten im Schlosspark wünschen, weshalb die Stufen bereits ein sehr passendes Element darstellen. Neben Sitzbänken wurden bspw. auch mehrfach Liegebänke zum Verweilen genannt.

Die Außensanierung der Touristinfo wurde von den Beteiligten positiv angenommen. Ideen, die zusätzlich eingebracht wurden, sind z.B. die Ergänzung von informativen Tafeln und Plänen mit Hinweisen auf Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten Jülichs. Auch die Erneuerung der Toilettenanlagen hinter der Tourist-Information wurde durchweg positiv bewertet und als notwendig erachtet.

Das Thema Rasenfläche auf dem Schlossplatz wurde ebenfalls als positiv bewertet. So wünschten sich bspw. die Teilnehmer den Parkcharakter des Schlossplatzes zu erhalten und anstelle von einer Veranstaltungsfläche, die im Laufe der Online-Beteiligung sehr kritisch betrachtet wurde, mehr Rasenflächen anzulegen. Neben Rasenflächen wurden auch mehr Blumenbeete und Baumpflanzungen vorgeschlagen. Besonders die Blumenbeete stießen auf viel Zustimmung. Daneben gab es einige Beiträge zu sportlichen Nutzungen von Teilen der Freiflächen. Hier fand besonders die Installation eines Basketballplatzes viel Anklang. Sportanlagen, besonders Basketballplätze, fehlen zurzeit in Jülich, weshalb multifunktionale Sportflächen eine große Bedeutung einnahmen.

So stellt das Thema Wasser im Rahmen eines kleinen Fontänenfeldes in dieser Beteiligung ambivalente Meinungen dar, welche negativ, aber auch sehr stark positiv ausfielen. In den Kommentaren und Beiträgen wurde das Gestaltungselement Wasser nicht grundsätzlich abgelehnt, jedoch wurde die notwendige Pflege und Instandhaltung eines wasserbezogenen Gestaltungselementes und die dadurch entstehenden Kosten kritisch betrachtet.

Bezüglich des Schlossplatzes als Veranstaltungsfläche zeigten sich in den Kommentaren und Beiträgen verschiedene Meinungen, wobei eine befestigte Fläche als nicht einladend und überdimensioniert erachtet wurde.

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